18. Juli

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Vier - Seen - Wanderung

Eigentlich hätte es ein, schon lange geplantes, Wanderwochenende mit meiner Schwester Andrea werden sollen. Vor allem eine sommerliche Tour von Engelberg via Jochpass nach Melchsee-Frutt. Letzterer Ort ist fast eine Ferienheimat von uns, da wir in der Kindheit viele Male dort die Ferien verbrachten.

Leider kam es wettermässig etwas anders als bestellt und geplant. Eine angekündigte Kaltfront mit Polarluft zog am Samstag über die Schweiz und brachte Unwetter mit Sturmwind, heftigem Regenfall und sogar Schnee bis auf 2000 m.ü.M. Alles genügend Gründe um jede Wanderung grundsätzlich abzusagen. Nur wir zwei trotzten dem Wetter und zogen es durch. Denn schliesslich; bei schönem Wetter kann jeder wandern, bei schlechtem nur die Harten!

Entsprechend ausgerüstet für diese "sommerliche" Tour, hatten wir Kappen, Handschuhe, Regenschutz und Regenschirm im Gepäck und brauchten es hauptsächlich am Samstag den ganzen Tag. In Engelberg angekommen, grüsste der Regen und begleitete uns bis zum Trübsee. Ab dann wechselte er mit zunehmender Höhe Richtung Jochpass zum Schneefall und erwartete uns mit einer 20cm dicken Neuschneedecke auf dem Pass. Ab dann konnte es ja nur noch besser werden, denn die Wanderung ging nun zwar durch den Schnee, aber kontinuierlich von 2200 m.ü.M auf 1850 m.ü.M beim Engstlensee. Wir waren nicht die einzigen Wanderer an diesem Samstag auf der Route, einige andere waren auch unterwegs, aber sie nutzten die Sesselbahn bis zum See. Lauter Warmduscher... ;-)

Ab dem Engstlensee bis zum Tagesziel, dem Hotel Distelboden auf der Frutt, blieb das Wetter nun konstant bei Regen und wurde nur noch durch die starken Winde ab Tannalp bis Melchsee-Frutt ergänzt. Der Regen kam dannzumal nicht mehr von oben, sondern mehr von vorne. Ich halte nicht viel von Wanderungen im Gebirge mit Regenschirm, aber heute war ich sehr froh, dass ich ihn auch nutzen konnte.

Unterwegs meinte ein Aelpler, dass es kein richtiger Sommer wäre, wenn es nicht einmal schneien würde. Aber dieses Unwetter war selbst ihnen zu viel und ihre Rinder waren ebenfalls unruhig, weil sie nicht auf die Weide konnten. Da hatten wir es besser, wir sind umso ruhiger, wenn wir drinn bleiben können und genossen den Abend im Hotel Distelboden.

Am Sonntag war die Wetterstörung zur Hauptsache vorbei und nach einem bewölkten Start am Morgen wurde es immer schöner und wärmer. So konnten wir auch die zweite Wanderung, am Melchsee vorbei bis zur Stöckalp in Angriff nehmen. Allerdings ist dies eine Wanderung zum abhacken und nicht zwingend lohnenswert. Teilweise schmale Pfade führen durchs hohe Gras steil runter und das lieben die Oberschenkel. Dennoch haben wir rechtzeitig den Bus in der Stöckalp erwischt und fuhren standesgemäss im Postauto Richtung Sarnen.

 

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